© Philipp Arnoldt

Lebensmitteltechnologie, B.Sc.

Kurzprofil

Die Lebensmitteltechnologie ist eine Schlüsseltechnologie der Gegenwartsgesellschaft - sowohl im Hinblick auf die gesunde Ernährung des einzelnen Menschen als auch auf die begrenzten Ressourcen für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung. Das Bachelorstudium Lebensmitteltechnologie vereint eine ingenieurwissenschaftliche Ausbildung mit der Vermittlung lebensmittelspezifischer Kenntnisse. Im Studium beschäftigen Sie sich forschungsorientiert und mit starkem Bezug zur industriellen Anwendung mit den Prinzipien der Prozessgestaltung bei der Verarbeitung biologischer Ausgangsstoffe zu verbrauchergerechten Lebensmitteln sowie mit der Vermeidung unerwünschter Veränderungen während ihrer Herstellung und Lagerung. Sie lernen die vielfältigen physikalischen, chemischen, biochemischen und technischen Verfahrensschritte kennen, um aus pflanzlichen und tierischen Rohmaterialien hochwertige Lebens- und Genussmittel zu produzieren. Außerdem vermittelt Ihnen das Studium, wie diese Prozesse die Eigenart und Spezifik der einzelnen Lebensmittel erhalten und dabei den ernährungsphysiologischen und ökologischen Anforderungen gerecht werden.

AbschlussBachelor of Science
Regelstudienzeit 6 Semester
Leistungspunkte180
Studienbeginn Wintersemester
Zulassung zulassungsbeschränkt
Lehrsprache Deutsch

Zugangsvoraussetzungen

Jedes Bachelorstudium an der TU Berlin setzt formal eine sogenannte Hochschulzugangsberechtigung voraus. In der Regel ist dies das Abitur. Aber auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung können Sie an der TU Berlin studieren, wenn Sie bestimmte berufliche Qualifikationen vorweisen können.

Im Bachelorstudiengang Lebensmitteltechnologie ist die Unterrichtssprache Deutsch. Wenn Sie sich mit ausländischen Bildungsnachweisen bewerben, müssen Sie daher als sprachliche Zugangsvoraussetzung Deutschkenntnisse auf einem bestimmten Niveau nachweisen.

Da einige Lehrveranstaltungen/Module auch auf Englisch angeboten werden, sind Englischkenntnisse nützlich. Sie sind aber keine Bedingung für die Aufnahme des Studiums.

Da technisch-naturwissenschaftliche Themen wesentliche Inhalte des Studiums darstellen, sollten Sie idealer Weise Grundkenntnisse und Interesse daran mitbringen. Das Belegen passgenauer Fächer wie Chemie und Physik im Abitur erleichtert Ihnen den Einstieg ins Studium.

Studienverlauf

Für den Bachelorstudiengang gibt es einen sogenannten Studienverlaufsplan, der einen empfohlenen Ablauf des Studiums innerhalb der Regelstudienzeit von 6 Semestern darstellt. Er dient als Beispiel, welche Module in welchem Semester belegt werden sollten. Der idealtypische Verlaufsplan ist nicht verpflichtend, zeigt aber einen sinnvollen Aufbau des Studiums.

Zu Beginn des Studiums werden die für die Lebensmitteltechnologie notwendigen, umfangreichen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen gelegt. In Projekten werden Arbeitsmethoden und die Herangehensweise an ingenieurwissenschaftliches Arbeiten vermittelt. Im Fachstudium erwerben Sie in integrierten Lehrveranstaltungen fachspezifische Kenntnisse auf dem Gebiet der Lebensmittelverarbeitung sowie in angrenzenden Industrie- und Forschungsbereichen. Mit der selbstständig anzufertigenden wissenschaftlichen Bachelorarbeit erwerben die Studierenden ihre Berufsqualifikation.

Den Studienverlaufsplan finden Sie in der Studien- und Prüfungsordnung des Studiengangs. Für Studienbewerber*innen gilt immer die neueste Fassung dieser Ordnung.

Inhalte & Module

Das Bachelorstudium ist modular aufgebaut. Ein Modul bündelt Studieninhalte zu einem bestimmten Thema. Innerhalb eines Moduls werden häufig verschiedene Studien- und Lehrformen angeboten, zum Beispiel Vorlesungen, Übungen, Seminare, Praxisprojekte. In jedem Modul sind eine festgelegte Anzahl von Leistungspunkten und bestimmte Studien- und Prüfungsleistungen zu erbringen.

Eine aktuelle Übersicht aller Module des Bachelorstudiengangs Lebensmitteltechnologie in Form einer Modulliste finden Sie im sogenannten Modultransfersystem der TU Berlin (MTS). In dieser Moduldatenbank erhalten Sie einen Überblick, welche Module verpflichtend sind und welche frei gewählt werden können. Des Weiteren finden Sie dort ausführliche Modulbeschreibungen inklusive Modulinhalte, Lernziele, Teilnahmevoraussetzungen, Arbeitsaufwand, Prüfungsform etc. Die Modulliste orientiert sich immer an der Studien- und Prüfungsordnung.


Zur Moduldatenbank

Praktika

Während des Bachelorstudiums Lebensmitteltechnologie gehört ein außeruniversitäres Industriepraktikum zum Pflichtbereich. Dieses muss 12 Wochen umfassen. Im Industriepraktikum sollen Sie Grundkenntnisse aus dem Studium vertiefen und die an der Hochschule erworbenen Fach- und Methodenkenntnisse im industriellen Umfeld anwenden. Sie sollen dabei die Arbeitswelt in der Lebensmittelindustrie, im Handwerk oder in geeigneten Instituten der Lebensmittelanalytik aus der Ingenieurperspektive kennenlernen.

Die Studierenden sollen dabei in mehreren der folgenden Bereiche tätig sein:

•   Planung, Projektmanagement

•   Konstruktion, Auslegung

•   Forschung, Entwicklung

•   Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Versuchen

•   Betrieb von Anlagen, Instandhaltung, Optimierung

•   Disposition, Arbeitsvorbereitung, betriebliche Logistik

•   Modellierung, Simulation, Automatisierungstechnik

•   Anwendungstechnik

•   Qualitätssicherung

•   Analyse betrieblicher Abläufe

Eine abgeschlossene Lehre bzw. eine Ausbildung in einem der folgenden Berufe kann als gleichwertig für das Industriepraktikum anerkannt werden:

•   Laborant*in oder Technische*r Assistent*in in den Bereichen Lebensmitteltechnologie, Biotechnologie, Chemie

•   Köchin/Koch, Konditor*in, Diätassistent*in

•   Bäcker*in, Fleischer*in, Molkereifacharbeiter*in oder eine sonstige Ausbildung in einem Handwerksberuf der Lebensmittelindustrie

Der Nachweis über das Praktikum bzw. die absolvierte Ausbildung ist bis zur Meldung der letzten Prüfungsleistung des Bachelors zu erbringen.

Alle weiteren Details finden Sie in der Praktikumsordnung des Studiengangs.


Auslandsaufenthalt

Teile des Studiums können Sie in der Regel auch im Ausland absolvieren, entweder über Auslandssemester oder über Praktika. Allgemeine Informationen zum Thema Auslandsaufenthalt erhalten Sie beim International Office der TU Berlin (Studium im Ausland) sowie beim Career Service (Praktikum im Ausland).

Erworbene Kompetenzen

Der Bachelorstudiengang Lebensmitteltechnologie befähigt Sie, Problemstellungen der Lebensmittelindustrie und der angrenzenden Industriezweige zu bearbeiten und zu lösen. Sie erwerben Kompetenzen in der Verarbeitung und Umwandlung von Rohmaterialien in Lebensmittel höchster Qualität, Sicherheit und Funktionalität. Hinzu kommen Kenntnisse der derzeitigen Herausforderungen der Verbesserung der ernährungsphysiologischen Qualität sowie des Erhalts wertgebender Inhaltsstoffe während Verarbeitung, Lagerung und Vertrieb von Lebensmitteln. Sie lernen außerdem die ökologische und ökonomische Evaluierung im Sinne der Nachhaltigkeit der Sicherung der Lebensmittelversorgung sowie der Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel bis hin zum Ausgangsmaterial.

Perspektiven nach dem Studium

Als Absolvent*in des Bachelorstudiengangs Lebensmitteltechnologie stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen: das weiterführende konsekutive Masterstudium Lebensmitteltechnologie (zum Beispiel an der TU Berlin) zur fachlichen Vertiefung und Spezialisierung oder der direkte Berufseinstieg. Typische Arbeitsfelder für Absolvent*innen liegen in der Optimierung bestehender und der Entwicklung neuer Produkte und Prozesse, in der Implementierung neuer Technologien in bestehende Verfahrensabläufe, Prozesse zur Herstellung, Verarbeitung und Lagerung verschiedenartiger Lebensmittel und in deren Analyse, Qualitätssicherung und -kontrolle. Zudem eröffnen Ihnen die Studieninhalte weitere Tätigkeitsbereiche wie im Maschinen- und Anlagenbau oder Umweltschutz. Auch eine Tätigkeit in Ämtern oder privaten und staatlichen Forschungs- und Bildungseinrichtungen ist möglich.