© Oana Popa-Costea

Lebensmittelchemie, SE.

Kurzprofil

Die Lebensmittelchemie ist eine zentrale Wissensdisziplin im Bereich der Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften und von großer Bedeutung für den modernen Verbraucherschutz. Im Staatsexamensstudiengang Lebensmittelchemie beschäftigen Sie sich mit der Entwicklung analytischer Methoden zur Prüfung der Unverfälschtheit von Lebensmitteln und zur Identifizierung von gesundheitsgefährdenden Stoffen sowie mit der biochemischen Bewertung von Lebensmittelinhaltsstoffen, Nahrungsergänzungsmitteln und funktionellen Lebensmitteln. Das Studium vermittelt Ihnen profunde Kenntnisse über Eigenschaften sowie die Zusammensetzung und Umwandlung von Lebensmitteln. Außerdem erwerben Sie ein umfassendes Verständnis der chemischen bzw. biochemischen Reaktionen von Lebensmittelinhaltsstoffen bei der Be- und Verarbeitung und der Bewertung ihrer physiologischen Wirkungen. Im berufspraktischen Jahr arbeiten Sie im Bereich der amtlichen Lebensmittelüberwachung und lernen hier die rechtlichen Grundlagen für die Beurteilung von Lebensmitteln sowie Methoden der Qualitätssicherung im Labor und Betrieb kennen.

AbschlussStaatsexamen
Regelstudienzeit 9 Semester
Leistungspunkte270
Studienbeginn Wintersemester
Zulassung zulassungsbeschränkt
Lehrsprache Deutsch

Zugangsvoraussetzungen

Jedes grundständige Studium an der TU Berlin setzt formal eine sogenannte Hochschulzugangsberechtigung voraus. In der Regel ist dies das Abitur.. Aber auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung können Sie an der TU Berlin studieren, wenn Sie bestimmte berufliche Qualifikationen vorweisen können.

Im Staatsexamensstudiengang Lebensmittelchemie ist die Unterrichtssprache Deutsch. Wenn Sie sich mit ausländischen Bildungsnachweisen bewerben, müssen Sie daher als sprachliche Zugangsvoraussetzung Deutschkenntnisse auf einem bestimmten Niveau nachweisen. Da einige Lehrveranstaltungen/Module auf Englisch angeboten werden, sind Englischkenntnisse nützlich. Sie sind aber keine Bedingung für die Aufnahme des Studiums.

Da die Lebensmittelchemie ein Spezialgebiet der Chemie ist, ist es von großem Vorteil, wenn Sie sich für Naturwissenschaften interessieren und möglichst schon grundlegende Kenntnisse mitbringen. Das Belegen passgenauer Fächer, wie Chemie, Biologie oder Physik, im Abitur kann den Studieneinstieg erleichtern.

Studienverlauf

Wer staatlich geprüfte*r Lebensmittelchemiker*in werden möchte, studiert Lebensmittelchemie mit dem Abschluss Staatsexamen, macht danach ein berufspraktisches Jahr und legt die Prüfung in drei Abschnitten ab. Die Ausbildung im Staatsexamensstudiengang Lebensmittelchemie an der TU Berlin erfolgt über 10 Semester und wird derzeit durch das Institut für Chemie (1.-4. Semester) und zwei Fachgebiete der Lebensmittelchemie (5.-10. Semester) getragen.

Das Studium der ersten vier Semester folgt den Lehranforderungen des Studiengangs Chemie und umfasst Vorlesungen, Übungen und Praktika in anorganischer, organischer und physikalischer Chemie sowie Physik und Mathematik. Ergänzend finden Veranstaltungen in allgemeiner Biologie und spezieller Rechtskunde für Naturwissenschaftler statt.

Im zweiten Prüfungsabschnitt umfasst das Studium die Gebiete der Chemie und Analytik, der Biochemie und Toxikologie von Lebensmitteln, Trinkwasser, Tabakerzeugnissen, Kosmetika und von Bedarfsgegenständen sowie der Lebensmittelhygiene und Lebensmitteltechnologie. Vorlesungen in Lebensmittelrecht komplettieren den Fächerkanon. Im Mittelpunkt der fünf Semester stehen Vermittlung und Praxis von Analysemethoden komplexer Stoffsysteme und die Verfolgung ihrer Veränderungen durch chemische und biochemische Prozesse sowie im letzten Semester die Anfertigung einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit.

Im berufspraktischen Jahr (11.-12. Semester) erfolgt die Ausbildung im Bereich der amtlichen Lebensmittelüberwachung, zum Beispiel im Landeslabor Berlin-Brandenburg oder einer vergleichbaren Einrichtung eines anderen Bundeslandes, wo die Grundlagen für die rechtliche Bewertung von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen vermittelt werden.

Für den Studiengang Lebensmittelchemie gibt es einen sogenannten Studienverlaufsplan, der einen empfohlenen Ablauf des Studiums innerhalb der Regelstudienzeit von 9 bis 10 Semestern darstellt. Er dient als Beispiel, welche Kurse in welchem Semester belegt werden sollten. Der idealtypische Verlaufsplan ist nicht verpflichtend, zeigt aber einen sinnvollen Aufbau des Studiums.

Die Verordnung über die Ausbildung und Prüfung zur/zum staatlich geprüfte*n Lebensmittelchemiker*in (LmChemAPV) gibt Orientierung über die Lernziele des Studiums und zeigt, was Studierende tun müssen, um den Abschluss zu erreichen.

Studienverlaufsplan für das 1.-4. Semester 1-4

Studien- und Prüfungsordnung:

Inhalte & Module

Das Lebensmittelchemie-Studium gliedert sich in ein Grundstudium (1.-4. Fachsemester, erster Prüfungsabschnitt) und ein Hauptstudium (5.-9. Fachsemester, zweiter Prüfungsabschnitt) mit wissenschaftlicher Abschlussarbeit. Die Prüfungen sowohl im 1. als auch im 2. Prüfungsabschnitt werden studienbegleitend abgelegt. Der Studiengang ist nicht modularisiert.

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Praktika

Zur Ausbildung staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker*innen gehört im Anschluss an das Hochschulstudium ein berufspraktisches Jahr.

Auslandsaufenthalt

Teile des Studiums können Sie in der Regel auch im Ausland absolvieren, entweder über Auslandssemester oder über Praktika. Allgemeine Informationen zum Thema Auslandsaufenthalt erhalten Sie beim International Office der TU Berlin (Studium im Ausland) sowie beim Career Service (Praktikum im Ausland).

Erworbene Kompetenzen

Der Staatsexamensstudiengang Lebensmittelchemievermittelt Ihnen profunde Kenntnisse der Eigenschaften, Zusammensetzung und Umwandlung von Lebensmitteln. Im ersten Teil des Studiums erlangen Sie Kompetenzen in den Bereichen anorganischer, organischer und physikalischer Chemie sowie Physik und Mathematik, in allgemeiner Biologie und spezieller Rechtskunde für Naturwissenschaftler. Im zweiten Prüfungsabschnitt der Ausbildung werden Ihnen Analysemethoden komplexer Stoffsysteme und die Verfolgung ihrer Veränderungen durch chemische und biochemische Prozesse vermittelt. Sie beschäftigen sich mit Gebieten der (Bio-)Chemie und Toxikologie beispielsweise von Lebensmitteln, Trinkwasser, Kosmetika sowie mit Lebensmittelhygiene, -technologie und -recht. Zudem erhalten Sie eine fundierte theoretische und praktische Ausbildung in instrumenteller Analytik (Chromatographie, Spektroskopie, Molekularbiologie, Mikrobiologie). Durch analytische, stark an der praktischen Lebensmitteluntersuchung orientierte Praktika wird Ihnen ermöglicht, sich intensiv auf die spätere Berufspraxis vorzubereiten.

Perspektiven nach dem Studium

Das zunehmende Bewusstsein für Fragen des Verbraucher- und Umweltschutzes zeigt sich in einer steigenden Nachfrage nach qualifizierten Lebensmittelchemiker*innen. Typische Tätigkeitsfelder für Absolvent*innen des Staatsexamensstudiengangs Lebensmittelchemie liegen im öffentlichen Dienst, in der amtlichen Lebensmittelüberwachung, freiberuflich in Handelslaboratorien und zunehmend in der Lebensmittelindustrie. Außerdem können Sie in Forschung und Lehre an Hochschulen und staatlichen Forschungsanstalten tätig werden. Hier beschäftigen Sie sich beispielsweise mit der Entwicklung neuer Analysemethoden, verarbeitungsbedingten stofflichen Veränderungen oder der Untersuchung ernährungsphysiologischer und toxikologischer Auswirkungen in Lebensmitteln.