© Anna Groh

Werkstoffwissenschaften, B.Sc.

Kurzprofil

Die Fachrichtung Werkstoffwissenschaften beschäftigt sich mit den physikalischen und chemischen Grundlagen von Werkstoffen. Deren mechanische, thermische, elektrische und magnetische Eigenschaften sowie ihre Verarbeitungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten stehen im Zentrum. Im dem Bachelorstudiengang Werkstoffwissenschaften beschäftigen Sie sich vor allem mit den Werkstoffklassen der Metalle, Kunststoffe und (Glas-)Keramiken. Sie erwerben Grundkenntnisse zu deren Aufbau, Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten sowie den zugehörigen Technologien. Sie lernen, Werkstoffe zu entwickeln, herzustellen, zu charakterisieren und anzuwenden. Zudem befähigt Sie der Studiengang, die Anwendungsmöglichkeiten von Werkstoffen zu erweitern und zu verbessern. Dafür werden Ihnen im Studium fachspezifische und allgemeine ingenieurwissenschaftliche Methoden vermittelt. Sie erhalten natur-, ingenieur- und werkstoffwissenschaftliche Grundlagen und darüber hinaus diverse überfachliche Qualifikationen. So sind Sie bestens darauf vorbereitet, werkstoffwissenschaftliche Probleme in der Berufspraxis behandeln und lösen zu können.


ACHTUNG: der B.Sc. Werkstoffwissenschaften wird ab dem Wintersemester 2022/23 mit veränderter Studien- und Prüfungsordnung und unter dem neuen Namen B.Sc. Materialwissenschaften und Werkstofftechnik angeboten.

AbschlussBachelor of Science
Regelstudienzeit 6 Semester
Leistungspunkte180
Studienbeginn Sommer- und Wintersemester
Zulassung zulassungsfrei
Lehrsprache Deutsch

Zugangsvoraussetzungen

Jedes Bachelorstudium an der TU Berlin setzt formal eine sogenannte Hochschulzugangsberechtigung voraus. In der Regel ist dies das Abitur. Aber auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung können Sie an der TU Berlin studieren, wenn Sie bestimmte berufliche Qualifikationen vorweisen können.

Im Bachelorstudiengang Werkstoffwissenschaften ist die Unterrichtssprache Deutsch. Wenn Sie sich mit ausländischen Bildungsnachweisen bewerben, müssen Sie daher als sprachliche Zugangsvoraussetzung Deutschkenntnisse auf einem bestimmten Niveau nachweisen.

Da einige Lehrveranstaltungen/Module auch auf Englisch angeboten werden, sind Englischkenntnisse nützlich. Sie sind aber keine Bedingung für die Aufnahme des Studiums.

Das Ziel des Bachelorstudiums Werkstoffwissenschaften ist ein interdisziplinäres Verständnis von Werkstoffen. Daher sollten Sie Interesse und grundlegende Kenntnisse in den Bereichen Technik und Naturwissenschaften, wie Physik und Chemie, mitbringen. Von Vorteil ist es daher, wenn Sie im Abitur bereits entsprechende Leistungskurse belegt haben.

Studienverlauf

Zu Beginn des Studiums werden die für die Werkstoffwissenschaften notwendigen, umfangreichen mathematischen, natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen gelegt. In Projekten werden Ihnen Arbeitsmethoden und die Herangehensweise an ingenieurwissenschaftliches Arbeiten vermittelt. Im Fachstudium erwerben Sie in integrierten Lehrveranstaltungen Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen, die Sie durch Seminare und Laborpraktika vertiefen und erweitern. Mit der selbstständig anzufertigenden wissenschaftlichen Bachelorarbeit erwerben die Studierenden ihre Berufsqualifikation.

Für den Bachelorstudiengang gibt es einen sogenannten Studienverlaufsplan, der einen empfohlenen Ablauf des Studiums innerhalb der Regelstudienzeit von 6 Semestern darstellt. Er dient als Beispiel, welche Module in welchem Semester belegt werden sollten. Der idealtypische Verlaufsplan ist nicht verpflichtend, zeigt aber einen sinnvollen Aufbau des Studiums.

Der Studienverlaufsplan finden Sie in der Studien- und Prüfungsordnung des Studiengangs. Für Studienbewerber*innen gilt immer die neueste Fassung dieser Ordnung.


Studien- und Prüfungsordnung für den neuen B.Sc. Materialwissenschaften und Werktofftechnik (für Immatrikulation ab Wintersemester 2022/23)

Inhalte & Module

Das Bachelorstudium ist modular aufgebaut. Ein Modul bündelt Studieninhalte zu einem bestimmten Thema. Innerhalb eines Moduls werden häufig verschiedene Studien- und Lehrformen angeboten, zum Beispiel Vorlesungen, Übungen, Seminare, Praxisprojekte. In jedem Modul sind eine festgelegte Anzahl von Leistungspunkten und bestimmte Studien- und Prüfungsleistungen zu erbringen.

Eine aktuelle Übersicht aller Module des Bachelorstudiengangs Werkstoffwissenschaften in Form einer Modulliste finden Sie im sogenannten Modultransfersystem der TU Berlin (MTS). In dieser Moduldatenbank erhalten Sie einen Überblick, welche Module verpflichtend sind und welche frei gewählt werden können. Des Weiteren finden Sie dort ausführliche Modulbeschreibungen inklusive Modulinhalte, Lernziele, Teilnahmevoraussetzungen, Arbeitsaufwand, Prüfungsform etc. Die Modulliste orientiert sich immer an der Studien- und Prüfungsordnung.

Zur Moduldatenbank

Praktika

Während des Bachelorstudiums gehören zwei außeruniversitäre Praktika zum Pflichtbereich. Diese sind unterteilt in das Grundpraktikum und das Fachpraktikum. Es wird dringend empfohlen, das Grundpraktikum im Umfang von 6 bis 8 Wochen vor Beginn des Studiums zu absolvieren. Die beiden außeruniversitären Praktika umfassen insgesamt 12 Wochen. Der Nachweis über die gesamten 12 Wochen ist bis zur Meldung der letzten Prüfungsleistung des Bachelors zu erbringen.

Im Grundpraktikum sollen Sie Kenntnisse der in der Industrie vorkommenden Fertigungs- und Bearbeitungsverfahren erwerben sowie erste Erfahrungen im handwerklichen oder industriellen Bereich. Sie sollten das Praktikum in mehreren der folgenden Bereiche absolvieren:

•   Herstellung von Werkstoffen

•   Verarbeitung von Werkstoffen und Bauteilen

•   Prüfung

Im Fachpraktikum lernen Sie die Arbeitswelt in Industrie oder Handwerk aus der Ingenieurperspektive kennen und wenden die an der Hochschule erworbenen Fach- und Methodenkenntnisse im industriellen Umfeld an. Das Fachpraktikum dient ebenfalls der beruflichen Orientierung (Spezialisierung, Vertiefung etc.).

Sie sollten dabei in mehreren der folgenden Bereiche tätig sein:

•   Planung, Projektmanagement

•   Konstruktion, Auslegung

•   Forschung, Entwicklung

•   Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Versuchen

•   Betrieb von Anlagen, Instandhaltung, Optimierung

•   Disposition, Arbeitsvorbereitung, betriebliche Logistik

•   Modellierung, Simulation, Automatisierungstechnik

•   Anwendungstechnik

•   Qualitätssicherung

•   Analyse betrieblicher Abläufe

•   Werkstoffprüfung, Materialographie

Alle weiteren Details finden Sie in der Praktikumsordnung des Studiengangs.


Auslandsaufenthalt

Teile des Studiums können Sie in der Regel auch im Ausland absolvieren, entweder über Auslandssemester oder über Praktika. Allgemeine Informationen zum Thema Auslandsaufenthalt erhalten Sie beim International Office der TU Berlin (Studium im Ausland) sowie beim Career Service (Praktikum im Ausland).

Erworbene Kompetenzen

Als Absolvent*in des Bachelorstudiengangs Werkstoffwissenschaften besitzen Sie fundierte ingenieur-, natur- und speziell werkstoffwissenschaftliche Grundlagenkenntnisse. Sie erwerben im Studium die notwendigen theoretischen und praktischen Fähigkeiten, um Metalle, Kunststoffe und (Glas-)Keramiken bezüglich ihrer strukturellen Merkmale und ihres Gefügeaufbaus zu untersuchen und sind in der Lage, deren physikalisch-chemische Eigenschaften zu bestimmen. Ihnen wird ein umfassendes Verständnis der Technologien der Produktions- und Fertigungsprozesse zur Herstellung von Werkstoffen vermittelt sowie ein Überblick über die Eignung von Werkstoffen für bestimmte Sachverhalte. Außerdem besitzen Sie profunde Kenntnisse zu Anwendungsmöglichkeiten von Werkstoffen sowie zu deren Schadensanalysen und Ermüdungsverhalten.

Perspektiven nach dem Studium

Als Absolvent*in des Bachelorstudiengangs Werkstoffwissenschaften stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen: der weiterführende konsekutive Masterstudiengang Werkstoffwissenschaften zur fachlichen Vertiefung und Spezialisierung oder der direkte Berufseinstieg. Typische Berufsfelder für Werkstoffingenieur*innen liegen in Entwicklungs- und Produktionsabteilungen von Firmen, die Werkstoffe, Bauteile, Module und Systeme herstellen, verarbeiten oder anwenden, in Ingenieurbüros und Forschungseinrichtungen. Außerdem werden Werkstoffingenieur*innen in fast allen Industriezweigen der grundlegenden und anwendungsorientierten Forschung eingesetzt.